Ländlicher bereich

LÄNDLICHER BEREICH

Wenn man sich schon in die Stadt Oviedo verlieben kann, dann wird einen das ländliche Gebiet um die Stadt verzaubern. Wenige Kilometer vom Herzen der Stadt entfernt gibt es zahlreiche Ortschaften, in denen die Natur im reinen Zustand mit der asturischen Volksarchitektur verschmilzt. Wälder, Landhäuser oder Quintanas –ein Haus mit einem umzäunten Grundstück- erheben sich stolz an beiden Seiten von Wegen und Pfaden. Auf dieser grünen Wegstrecke befinden einige der typischsten Bauwerke Asturiens: die Hórreos, Bauten, die früher für die Aufbewahrung von Lebensmitteln dienten, die von Feuchtigkeit und Tieren ferngehalten werden sollten; manche davon sind heute in Wohnungen oder Unterkünfte für Reisende im Landesinneren umgebaut worden. Gute Beispiele für diese Hórreos findet man in dem Ort Bueño. Nur 5 Kilometer von Oviedo entfernt liegt diese Ansiedlung der Landgemeinde Ribera de Arriba, wo sich die besten ethnographischen Beispiele dieser Bauten angesammelt haben, mehr als 50 hunderte Jahre alte Hórreos, fast genauso viele wie Häuser, sind an dieser einzigartigen Route gelegen und bieten Gelegenheit, diese Art des asturischen Getreidespeichers zu sehen.

Neben den Hórreos, die zum Kulturgut des Fürstentums Asturien gehören, wo es insgesamt etwa 10.000 gibt, kann man auch andere typische Bauten antreffen: die Paneras, rechteckige Bauten auf sechs oder mehr Stelzen, oder die „Pegoyos“ (genau gegenüber den vier Hórreos). Eine der typischsten Ansichten des ländlichen Asturiens ist die der „Riestras“, Maiszöpfe, die zum Trocknen über die Geländer eines Hórreos gehängt werden, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen.

Nachdem man die Landhäuser und ihre „Antojanas oder Antoxanas“ – der Begriff wird aus der Verbindung der lateinischen Wörter ante (vor) und ostium (Tür) gebildet- hinter sich gelassen hat, wird der Besucher von Apfelhainen, also Apfelbaumflanzungen, empfangen, die der Ursprung des „flüssigen Goldes der Asturier“ sind: der Sidra (ein leicht spritziger Apfelwein), ein Produkt, dass kennzeichnend für die Gastronomie ist und die die Großzügigkeit der Asturier ist, die gerne Speis und Trank teilen.

Auch im ländlichen Bereich sind Räume zu finden, die für die Viehzucht verwendet werden. Asturien verfügt insbesondere um verschiedene einheimische Rinderrassen (asturische Bergrinder und asturische Talrinder), eine Schafsrasse (Oveja Xalda) und den asturisch-keltischen Gochu. Dabei ist nicht der Käse zu vergessen. Asturien ist der größte Käsereiflecken Europas, ein Grund dafür, dass Oviedo auch Sitz der World Cheese Awards sein wird. Die Region bietet mehr als 40 verschiedene Käsesorten aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch, wenngleich es vier Sorten sind, die eine eigene Herkunftsbezeichnung führen: Cabrales, Gamonéu, Casín und Afuega´l pitu. Das ländliche Oviedo ist auch ein Honigland, und alle Erzeugnisse zusammen machen die asturische Gastronomie zu einem der großen Anziehungspunkte für den Fremdenverkehr. Im Falle von Oviedo gibt es sogar einen jährlichen Jahrmarkt, das Himmelfahrtsfest, das die Ehrung der Stadt für das Land und seine Leute ist. Während ein paar Tagen im Frühjahr wird Oviedo so zum Schaufenster für Vieh und asturische Produkte, die auf dem „Mercáu astur" gekauft werden können.

Der ländliche Bereich Oviedos birgt auch wahrhafte Juwelen der Natur, wie die Guanga-Wasserfälle, die eine der schönsten Naturlandschaften unseres Stadtgebiets bilden. Diese liegen auf dem Lauf des Buanga-Baches in Richtung des Flusses Trubia. Die archäologischen Überreste, wie sich auch bei Faro gefunden wurden, sind auch Beleg dafür, dass das Töpfergewerbe des Ortes bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht.

Jede Ecke des ländlichen Bereichs lädt zum „Caleyar" ein –das Durchlaufen der Caleyas, enge Dorfgassen- oder gar zum Tragen der „Madreñas" (Holzpantoffeln, die gewöhnlich von Hand aus einem einzigen Holzstück gefertigt werden). Auch sie sind weiterhin Zeugen unserer Geschichte, Beispiele für die Liebe und Arbeit eines unserer größten Schätze: der Natur. Herzlich willkommen im Naturparadies.